Zur Homepage Mit Frames Landkarte Ab Nordnorwegen Ende Das Wohnmobil Bilderbuch unserer Skandinavien-Tour '98
Fjordnorwegen


Ab Auf Anfang So 02.08.98 - Tag 27

...

Die mautpflichtige Stadtautobahn Trondheims sparen wir uns. Wir nehmen die Ausfahrt Hell und halten uns immer rechts, wenn es wieder auf die Autobahn ginge. Die vielen Tempolimits halten wir strikt ein. So viel Zeit muß sein, zudem entschädigt der Blick auf den Fjord.


14:15 - 20:15 km 15934 Trondheim

Nidaros-Dom - Westportal

Am Sonntag werden wohl keine Parkgebühren erhoben. Wir parken in der in Verlängerung der Bakke bru den Berg hochziehenden Straße. Zum ersten mal sehen wir einen Fahrradaufzug, einen auf Schienen laufenden Metallpflock, der, mit einem Fuß niedergedrückt, den Radfahrer die Steigung hochschiebt. Dann gehen wir in das recht gemütlich wirkende Städtchen.

Nidaros-Dom - Innenraum

Eintritt für den Nidaros-Dom (11. Jh.) 20 NOK. Er ist heute bereits um 16:00 für die Besucher gesperrt, anschließend finden mehrere Pilgergottesdienste statt. Deshalb schaffen wir es nicht mehr, im Turm hochzusteigen. Die Krönungsinsignien werden scharf bewacht, Video- und Photographieren unmöglich. Wir setzen uns eine Weile auf ein Mäuerchen und betrachten das mit vielen historischen Figuren ausgestattete Westportal. Im Innenhof des Erzbischöflichen Palais findet ein mittelalterlicher Markt statt.

Sehenswert ist zudem der Stiftsgård, eines der größten Holzhäuser Nordeuropas, in dem der norwegische König residiert, wenn er sich in Trondheim aufhält. Leider reicht das mitgenommene Geld nicht mehr für eine Besichtigung.




Von weitem hören wir schon die Bands, die das von einem Radiosender organisierte Stadtfest an der Vår Frue kirke (Marienkirche) bestreiten. Geboten werden Open Air und in einem Zelt Pop/Techno- und Jazz-Darbietungen. Wir setzen uns auf einen Hausmauerabsatz gegenüber der Hauptbühne und beobachten das Treiben. Nach kurzer Zeit gesellt sich ein ca. 40-jähriger "Alki" zu uns, der mit den Worten "Do you wanna drink something?" aus seiner Cola-Flasche eine rosarote, aromatisch riechende Flüssigkeit anbot. Auf Nachfrage erzählte er uns, es handle sich um Benzol!? Kein Wunder bei Preisen von über 10 DM für 1/3 l Bier. Auch so lassen sich die Ausgaben für das Gesundheitswesen in Grenzen halten: Kurze Lebenserwartung durch lösungsmittelbedingten akuten Leberzerfall. Wir lehnen dankend ab.



Bybrua über den Nidelv mit Pfahlbauten

Von der Bybrua noch ein Blick auf die auf Pfählen stehenden ehemaligen Lagerhäuser am Nidelv.

Anschließend geht’s - vorerst ohne Streckenplanung für die nächsten Tage - Richtung Westen.

Mit etwas mehr Zeit hätten wir über die Straße 30 noch einen Abstecher nach Südost zur Kupferbergbaustadt Røros mit deren alten Bergmann-Vierteln, dem Heimatmuseum und der außerhalb gelegenen Olav-Mine unternommen. Auf dem Rückweg hätten neben der Straße 3 die Holzkirchen von Kvikne und Innset aus der Mitte des 17. Jh. zur Besichtigung eingeladen.




21:00 - 15:10 km 15973 An der E39 am Orkalsfjord 6 km vor Orkånger

Abendessen (Reis mit Geflügel/-sauce), ab 0:45 Bettentest.


Ab Auf Anfang Mo 03.08.98 - Tag 28

...

Gegen 10:15 stehen wir auf. Strahlend blauer Himmel. Inzwischen treffen die ersten Badewilligen an diesem zum unterhalb liegenden Strandbad gehörenden Parkplatz ein. Die nach der Eindimensionalität Nordnorwegens kompliziertere Routenplanung für Fjordnorwegen dauert bis in den Nachmittag hinein. Inzwischen ist es teilbewölkt, kurz auch geringer Regen.


Am Sundalsfjord treffen wir einen VW-Bus aus Passau und einen Bürstner-Alkoven aus Landshut, die zum Fischen zum Romsdalfjord unterwegs sind. Abends suchen wir verzweifelt nach einem Münztelefon. In Molde kaufen wir dann frustriert eine Telefonkarte und rufen später die Mutter von Michaela an, um zum Geburtstag zu gratulieren. Unser nächstes Ziel ist die "Trollkirke", eine Kalksteinhöhle nördlich von Molde. Die mautpflichtige Bergdurchfahrt der Straße 64 kann man problemlos umfahren. Wir nehmen dann die 663 Richtung Farstad, und umfahren den Berg, in dem sich lt. unserer Karte die Höhle befinden soll, im Uhrzeigersinn. Er scheint beidseits von einem ausgedehnten Marmorsteinbruch ausgehöhlt zu sein. Nur ist leider kein Hinweis auf die Trollkirke zu finden.


22:35 - 10:40 km 16348 An der 64 am Kornstad-Fjord, 1 km vor Eide

Wir bleiben kurz vor einem leichten Gewitter mit Blitzen neben der Straße oberhalb eines kleinen Bauernhofs mit Blick auf den Kornstad- und Kvernesfjord stehen. Zum Abendessen gibt es insgesamt 17 (!) Brotscheiben, in Knoblauchbutter (8 Zehen !) herausgebraten. Um 0:40 gehen wir im nach dem Zwiebelgewächs dampfenden WoMo ins Bett. Es scheint auch Trolle abzuschrecken, wir wurden diese Nacht jedenfalls nicht belästigt.


Ab Auf Anfang Di 04.08.98 - Tag 29

...

Um 8:40 wird Christian von Michaela aus dem Bett geworfen, nachdem der pflichtbewußte Hahn seit längerer Zeit bereits Vorarbeit geleistet hat. Zum Frühstück gibt es nur Milchkaffee.


Beim Ablassen des Abwassers (Zeigeranschlag rechts) tröpfelt es nur - das Anzeigegerät funktioniert nicht, beim Nachsehen ist der Tank leer. Das Problem hat sich erfreulicherweise später irgendwie selbst gelöst, evtl. hat ein Schmutzpartikel einen Tanksensor kurzgeschlossen.


10:55 - 16:25 km 16361 Trollkyrkja, Parkplatz

Trollkyrkja

Nun sind wir kurz hinter Eide auf der Ostseite des Bergs doch noch fündig geworden! Es lohnt sich. Um 11:20 beginnen wir unsere Wanderung. Es geht den Berg nahezu ganz hoch, stellenweise im Matsch, so daß festes, wasserdichtes Schuhwerk Pflicht ist. Durch eine Öffnung, aus der ein Bach fließt, betreten wir einen ca. 70 m langen, geschlängelten Gang, in dem man zumeist bequem aufrecht stehen kann. Nach wenigen Metern umgibt einen jedoch völlige Dunkelheit. Wir halten die Ersatzbatterien unserer MagLite griffbereit und gehen weiter. Am Ende ein Schacht zur Oberfläche von 10 m Durchmesser mit einem Wasserfall. Dieser läßt sich später auch von oben einsehen. In einer weiteren Höhle einige Meter höher am Berg befindet sich noch ein kleinerer Wasserfall. Alles in Allem werden wir während der Tour dreimal naß: hoch und runter durch den Regen sowie in der Höhle durch den Wasserfall.




17:00 km 16388 Molde

Am Automaten einer Knox-Tankstelle wird "billig" (6,99 NOK / l Diesel) getankt.


Der Karte nach sind wir von einer raschen Umfahrung des Langfjords ausgegangen, zwischen Nauste und Vistdal geht’s dann jedoch - landschaftlich reizvoll einschließlich eines Regenbogens - ziemlich gebirgig über einen Paß.


19:00 - 20:45 km 16495 Zwischen Mittet und Holm

An einem Standplatz sichten wir neben der Straße ein Bächlein - nach der Bergtour duschen, wunderbar (und dringend erforderlich).


21:30 km 16540 - 16547

Heute fahren wir den bisher längsten Tunnel, den Innfjordtunnel mit 6594 m.


23:15 - 10:50 km 16652 Ålesund, Informationsparkplatz 7 km vor der Stadt

Wir kommen bei Regen an. Schnell essen wir noch aus Schweden stammendes "Monsterknäckebrot" (rund und viel größer als der Teller) und legen uns dann rasch kurz nach Mitternacht schlafen. Nachts z.T. starker Regen, auch morgens keine Änderung.


Ab Auf Anfang Mi 05.08.98 - Tag 30

...

9:15 Aufstehen, Temperatur 11,9°C, Scheißwetter. Zeitlich wird es auf unserer Fahrt etwas knapp, auch lassen sich die geplanten Gletscherausflüge bei diesem Wetter wohl nicht realisieren.


11:00 - 11:45 km 16659 - 16677 Ålesund

Wir kurven durch die nach einem Großbrand 1904 auch mit Unterstützung von Kaiser Wilhelm II unüblich für die Region im Jugendstil neu aufgebaute Stadt, wechseln Geld und fertigen Panoramaaufnahmen aus einem südlich jenseits des Hafens erhöht gelegenen Wohngebiet an.


13:05 - 13:55 km 16751 Liabydga, Fährhafen (nach Stranda)

Gerade noch sehen wir die um 13:00 ablegende Fähre davonschippern. Nächste Abfahrt um 13:40, also Brotzeit. Es ist jedoch nur noch gutes Knäckebrot da. Fährkosten 69 NOK (6m + Fahrer) + 16 NOK (2. Person).


14:25 Ca. km 16777 Parkplätze zwischen den Tunnels vor Hellesylt

Geirangerfjord

Bei schönerem Wetter würde sich von hier wahrscheinlich ein grandioser Einblick in den Geirangerfjord bieten, in der Ferne im Dunst die bekannten Wasserfälle.




15:15 Ca. km 16810 Hornindalsvaten

Es ist der mit 514 m tiefste See Europas.


16:05 km 16848 Olden

Bei nebliger Sicht verzichten wir auf einen Abstecher zum Kjendalsbre (Mautstraße). Dafür steuern wir den Brinksdalbre an.


16:45 - 21:00 km 16870 Brinksdalbre, Parkplatz

Brinksdalbre

Nach vielen Videostops wegen der imposanten Wasserfälle beidseits des Tals erreichen wir den Parkplatz unterhalb des Brinksdal-Hauses. Parkgebühr über Tag bis 22:00 30 NOK, über 24 Stunden 50 NOK unabhängig vom Fahrzeugtyp. Die Gebühr kann wohl beim Essen im Restaurant eingelöst werden. Von 17:15 bis 19:45 Wanderung zum Gletscher, zunächst über eine breite sandige Straße, auf der Fjordpferde Touristen in einachsigen Gefährten zum Gletscher bringen, die letzten 500 m über einen Wanderpfad. Das Gletschermassiv ist sehr eindrucksvoll, der Abstecher empfehlenswert. Auf der anderen Seite des Berges liegt der von uns einige Tage später zu besuchende Nigardsbre. Wir werden aufgrund des nahezu durchgehenden Regens sehr naß.




Brinksdalbre

Zurück im WoMo wird erst einmal eingeheizt und versucht, die Klamotten etwas trockener zu bringen. Dann gibt’s Milchreis mit Apfelmus. Nach dem Abwasch Weiterfahrt. Ca. 200 m unterhalb bleiben wir noch kurz am Parkplatz zum südwestlicher gelegenen, weniger weit herabreichenden und schmäleren Melkevoll bretun stehen.




Vor Fjærland passieren wir einen 6390 m langen Tunnel, an dessen Eingang sich ein sicherlich reizvoller Übernachtungsplatz an einem schäumenden Wildbach befindet.


22:15 - 12:00 km 16982 Parkplatz am Fjærlandsfjord in der Nähe des Gletschermuseums Fjærland

Wir stellen uns jedoch abseits der Hauptstraße hinter dem Gletschermuseum auf einen Parkplatz nahe dem Wasser, den bereits Landsleute (3 PKWs, 1 Wohnwagen) aus Thüringen (Kennzeichen 2*SM, 1*MGN) entdeckten. Aus einer Diskussion um die horrende Maut für den weiter nach Südosten führenden, wohl ca. 9 km langen Tunnel (380 NOK für Klein-LKWs) wird ein kleines Saufgelage unter deren Wohnwagen-Vorzelt, das bis über die hier stehenden Holzbänke reicht. Nachdem neben unserem Wein deren Biervorrat um einige Reichtage (1 Reichtag ist die Menge Bier, die für einen Tag reicht) dezimiert wurde, landen wir um 3:30 durchgefroren im Bett. Es regnet weiter.


Ab Auf Anfang Do 06.08.98 - Tag 31

12:02 km 16983 Gletschermuseum, Parkplatz

Interessante, lehrreiche Ausstellung über Gletscher, auch Experimente sind durchführbar, deutsch- und englischsprachige Erläuterungen. Wir gehen zweimal in die ca. 18-minütige Videofilmvorführung (5 Sony-Projektoren im Breitbandformat) mit Vorstellung der einzelnen Ausläufer des Jostedalsbreen in großartigen Flugaufnahmen. Musikuntermalung, keine Sprache. Museumseintritt für Erwachsene 65 NOK, für Familien 140 NOK, Einlaß im Sommer 9:00 - 19:00.


Die Weiterfahrt auf der Straße 5 Richtung Sogndal würde kosten: Motorrad 50, PKW oder Caravan 125, Kleinlaster und Bus (WoMo?) 380 und LKW mit Anhänger 580 NOK. Bei zudem fortbestehendem Regen planen wir um. Keine lange Fährfahrt durch den Aurlands- und Nærøyfjord. Nächstes Ziel Fährhafen Dragsvik. Die Straße 13 führt an Wasserfällen vorbei über einen hohen Paß mit anschließendem tiefem Blick voraus ins Tal, eine der landschaftlich spektakulärsten Strecken unserer Fahrt.


18:25 - 18:55 km 17128 Dragsvik, Fährhafen (Richtung Vangsnes)

Abfahrt 18:35. Bis 6 m 97 NOK + 2. Erwachsener 19 NOK, also insgesamt 116 NOK.


Ca. 19:30 - 20:00 km 17140 Vik

Im "Rimi" kaufen wir für 136 NOK ein (Fleisch, Chinakohl, Brot, Joghurt und Blinker).


21:20 - 21:30 km 17214 Gudvangen, Fährhafen

Der Regen hält an. Im Tal vor Gudvangen sind rechts weit oben am Berg Wasserfälle mit sehr hohem freiem Fall zu bestaunen. Preis für die Fähre nach Kaupanger für ein Fahrzeug von 5-6 m Länge 360 NOK + 55 NOK für jeden Passagier, Fahrzeit 2 Stunden. Wir riskieren jedoch lediglich einen Blick in den Nærøyfjord, indem wir links vorbei an der Anlegestelle die am Westufer einspurig angelegte Straße Richtung Bakka benutzen. Die Strecke ist nur für Abenteuerlustige zu empfehlen. Wir haben ziemliche Angst, den Alkoven an den überhängenden Felsen zu demolieren, aber Michaela steuert uns routiniert durch die Gefahr.


km 17219 Hinter Bakka

Nach einem Erinnerungsvideo der verregneten Landschaft drehen wir vorsichtig um. Wir haben ein schlechtes Gewissen, als 2 Angler zum zweitenmal ihre Ruten einholen müssen, um uns vorbei zu lassen. Gott sei Dank haben wir jedoch bei kaum vorhandenen Ausweichstellen keinen Gegenverkehr.


22:05 km 17224

Geschafft. Wir sind wieder auf der E16. Zurück fahren wir nicht durch den Tunnel, sondern über den Stalheimskleiva, welcher lt. Beschreibung nur für PKWs geeignet ist. Bei Nässe ist es eine echte Herausforderung, die steilen Serpentinen (20% Steigung) von Gudvangen herkommend hochzufahren. Nach einer zu eng angefahrenen Rechtskurve ist es beim Zurückschalten in den 1. Gang dann passiert. Die Vorderräder drehen durch und wir stehen. Die Handbremse greift nicht ausreichend, so daß ein Fahrerwechsel nicht möglich ist. Michaela konsterniert: "Außerdem wollte ich nur noch sagen, daß wir kein Benzin mehr haben!" - durch die Schräglage leuchtet die Tanklampe auf. Langsam rollen wir zurück bis unterhalb der Kurve und beim zweiten Anlauf schaffen wir es dann mit größeren Kurvenradien bis ganz nach oben.


22:25 - 22:45 km 17236 Stalheimskleiva, Gedenkstein / Aussichtspunkt

Am Gedenkstein (?) halten wir an und gehen ein Drittel des Weges zurück, um die beidseits der Straße gelegenen Wasserfälle in Ruhe nochmals zu betrachten. Der steile Rückweg ist auch zu Fuß recht beschwerlich. Dabei kreisen 2 Fledermäuse mehrere Minuten über unseren Köpfen.


Die Rückfahrt Richtung Voss nach Passieren des direkt am Abgrund stehenden Hotels ist dann unspektakulär und auch für Busse geeignet. Auf der Fahrt klatscht eine Fledermaus gegen die Frontscheibe.


23:45 - 10:25 km 17282 Südöstlich von Voss

Nach einem Tankstop in Voss stellen wir uns zum Übernachten wenige Kilometer südöstlich der recht großen Stadt auf den Info-Parkplatz. Es gibt noch eine Dose Linseneintopf. Von 0:45 bis 8:15 wird geschlafen.


Ab Auf Anfang Fr 07.08.98 - Tag 32

...

Morgens 10°C, ein kleiner blauer Fleck am Himmel, die Straße noch feucht. In den Nachrichten (Bayern 1) Wetterbericht für die Heimat: wolkenlos bei 25 bis 30°C! Bei der Abfahrt dann kurzzeitig Sonne.


"Fliegende Fische" in einer Lachszuchtanlage im Hardangerfjord

Nach wenigen Kilometern kurzer Halt am Skjervfoss. An der schmalen Straße 7 am Nordufer des Hardangerfjords hat uns der Regen wieder. In Øystese an der ESSO-Tankstelle wieder einmal gratis Toilettenentsorgung.




12:15 km 17351 Steindalfoss

Nur kurzer Halt, wir müssen weiter nach Bergen. Vielleicht sehen wir uns den Wasserfall morgen näher an.


13:30 - 20:25 km 17425 Bergen Süd, Vikens Gate

Wir fahren von Süden über die 580 in die Stadt, vor der Mautstelle biegen wir nach links ins am Hang gelegene Wohngebiet. Dort wird geparkt.

Trotz des zeitweisen Regens entschließen wir uns wegen der großen Distanzen, erstmalig während der Reise die Fahrräder zu benutzen. Um 14:00 machen wir uns auf Richtung Innenstadt. Beim Passieren der Mautstelle sehen wir, daß nur 5 NOK, ab 3,5 t 10 NOK verlangt werden. Dann staunen wir aber nicht schlecht, als sich aus der schmalen Mautdurchfahrt auf kurze Strecke durch immer mehr von rechts einmündende Fahrspuren eine Art Stadtautobahn bildet, sodaß wir trotz beschleunigter Fahrt mit dem Spurwechseln kaum mehr nachkommen. Es kommt wie es kommen muß. Kurz vor Erreichen der Stadt, wir noch auf dem Weg zur äußerst rechten Fahrbahn, taucht ein Motorradpolizist neben uns auf und bittet uns unmißverständlich mit Handzeichen, stehen zu bleiben. Freundlich erklärt er dann, es handle sich hier um eine eher für motorisierte Fahrzeuge gedachte Straße. Ein entsprechendes Schild haben wir jedoch nirgends gesehen. Nachdem er uns noch den korrekten weiteren Weg zeigt, verabschiedet er sich. Glimpflich abgelaufen, eine letztendlich angenehme Begegnung.

Vorbei an den Bryggen, den an der Bucht gelegenen mittelalterlichen Niederlassungen deutscher Kaufleute, fahren wir zur Marienkirche, geöffnet bis 16:00 (10 NOK), wunderschön romanisch-gotisch ausgestattet. Bei der Rückkehr zu den Rädern ist in Christians Hinterrad keine Luft mehr. Nach dem Aufpumpen geht es weiter. Zunächst sehen wir zur Festung. Dann stellen wir die Räder am südöstlichen Ende des Hafens Vågen ab und gehen durch den Fischmarkt. Wir erstehen ein großes Stück Lachs für günstige 60 NOK (85 NOK/kg). Anschließend besuchen wir noch das Aquarium (Eintritt 55 NOK, geöffnet bis 20:00). Die großen, auch tropischen Aquarien sind sehenswert, die Freigehege für Robben und Pinguine haben wir allerdings schon artgerechter gestaltet gesehen. Die Erläuterungstexte sind häufig auch in englischer Sprache vorhanden, nur selten jedoch in Deutsch. Vor der Rückfahrt erneuter Einsatz der Luftpumpe. Wir nehmen nun die kleinen Straßen, z. T. wie hier wohl üblich auch Bürgersteige, und kommen in leichtem Nieselregen kurz vor 20:00 am WoMo an. In 10 Minuten sind die Räder wieder auf dem Heckträger unter der Abdeckplane verschwunden.

Der Versuch, Richtung Norden die E16 zu erreichen, endet an einer Mautstelle. Also Rückfahrt über die bekannte Straße 580.


21:35 - 11:50 km 17479 Straße 7, Info-Parkplatz Samnangervassdraget vor dem Fossen bratte Tunnel

Zum Abendessen wird nach der Radtour kein Fisch, sondern etwas kräftigeres serviert (eine Scheibe paniertes Schweinefleisch und Nudeln sowie Chinakohlsalat). Wir hören Nachrichten vom DLF.


Ab Auf Anfang Sa 08.08.98 - Tag 33

...

Nachtruhe von kurz nach Mitternacht bis gegen 10:00. Es regnet, morgens bedeckter Himmel, 10°C.


12:15 - 13:00 km 17501 Steindalsfossen, Parkplatz

Steindalsfossen

Wir gehen trockenen Fußes hinter den Wasserfall. Das Elchfell im Souvenirladen (1390 NOK) läßt sich nicht genug herunterhandeln. Währenddessen stinkt unser Rentierfell im Doppelboden umhüllt von einem Plastiksack vor sich hin.




14:15 - 14:30 km 17566 Bruavik, Fährhafen

Fährfahrt nach Brimnes. Gebühr 69 NOK (5 - 6 m + Fahrer), 16 NOK (2. Person), zusammen 85 NOK.


15:00 - 15:15 km 17585 Eidfjord, Hardanger Vidda Natursenter

Wir besorgen nur Info-Material, besuchen die Ausstellung jedoch nicht.


15:30 - 16:30 km 17595 Vøringfoss, Parkplatz

Vøringfoss

Auffahrt durch das sehr schöne Måbødalen mit steilen Felswänden und Schluchten. Oben angelangt zeigt sich ein tiefer Talkessel, in den einige Bergsteiger über eine Hängebrücke hinuntergefunden haben. Die Wasserfälle imponieren zu dieser Jahreszeit weniger, obwohl die vielen hier zu sehenden Japaner beeindruckt scheinen. Hoch über der Felswand thront das Fosslihotel. Die Weiterfahrt nach Osten Richtung Geilo ginge wohl durch ein flacheres, weniger sehenswertes Gelände. Nach einer Brotzeitpause drehen wir um.




17:15 - 17:30 km 17625 Kjeåsen

Am zu besichtigenden Sima Kraftverk (für uns nur zu spät) vorbei führen eine Bergstraße und dann ein 2,2 km langer einspuriger Tunnel zum vor dessen Bau nur schwerlich zu erreichenden, hoch am Berg gelegenen Einsiedler-Bauernhof Kjeåsen. Zur vollen Stunde wird aufwärts und zur halben heruntergefahren. Von oben haben wir - wieder mal bei Regen - einen Ausblick auf einen Teil des Fjords. Die Fahrt durch den nur grob behauenen, kaum beleuchteten Tunnel ist jedoch bemerkenswerter.


20:15 - 20:35 km 17731 Låtefoss

Låtefoss

An der Straße 13 wieder ein Wasserfall, diesmal zweigeteilt. Der darunter folgende Bach dürfte für Angler paradiesische Verhältnisse bieten.




Auch ab Røldal folgen wir weiter der Straße 13, die nun einspurig und mit schlechtem Belag zunächst beschwerlicher aussieht, und nicht der komfortabler ausgebauten E134. Nach wenigen Kilometern bessern sich die Verhältnisse jedoch, und bei nur geringem Gegenverkehr fahren wir durch eine schöne Landschaft. Die der Straßenkarte zu entnehmende geringe Eignung für Caravans dürfte aufgrund der vielen (neuen?) Tunneldurchbrüche wohl passé sein.


23:25 - 10:50 km 17853 Rastplatz am Fjord, 32 km hinter Sand

Zum Abendessen gibt’s nur noch Yoghurt, kurz nach 0:00 ab ins Bett.


Ab Auf Anfang So 09.08.98 - Tag 34

...

Nahezu kein Straßenverkehr. Wir schlafen bis 9:30. Das schöne Wetter macht Laune.


11:05 - 11:30 km 17865 Nesvik, Fähranlegestelle (nach Hjelmeland)

Fährkosten 85 NOK.


12:10 - 12:25 km 17884 Årdal, Kirche

Schöne alte Holzkirche von 1827, die wir ungestört ohne sonstige Besucher entdecken dürfen.


13:30 - 18:10 km 17930 Preikestolen, 1 km vor dem Parkplatz

Preikestolen mit Blick in den Lysefjord

Es herrscht heute am Sonntag ein ziemlicher Andrang. Den gesamten Berg hoch stehen Autos im Parkverbot. Auf Nachfrage bei den in gelben T-Shirts gekleideten Kassierern ist das Parken wegen voller Parkplätze erlaubt, kostet aber ebenfalls 40 NOK. im Trubel scheinen sie uns beim Geldeintreiben dann aber doch übersehen zu haben.

Bei Sonnenschein mit nur wenigen Wolken starten wir zur Bergtour. Hoch gehen wir den gut befestigten Weg trotz einiger Stops in 1½ Stunden (13:35 bis 15:05), wobei wir versehentlich nach der Kuppe erst zum Parkplatz hinunterlaufen. Oben ein grandioser Ausblick auf einen der schönsten Fjorde Norwegens, den Lysefjord. Uns wird schon etwas mulmig an der Kante des Felsplateaus, von dem es, zunächst überhängend, nahezu senkrecht 597 m zum Fjord hinuntergeht. Amüsiert beobachten wir die Mutproben der anderen Sommerfrischler. Angst vor einem Abbrechen des Felsens, durch den ein tiefer Riß verläuft, haben wir nicht. Laut einer Überlieferung fällt er erst dann in den Fjord, wenn 6 Brüder 6 Schwestern heiraten, trotz Hochsommer und Wochenende eher unwahrscheinlich. Nach einer Brotzeit und dem Ersteigen der Anhöhe über der Felsebene sind wir innerhalb einer Stunde wieder zurück am WoMo, inzwischen bei gering bedecktem Himmel.




Ab 18:25 km 17945 Vor Oanes

Wir erleben den ersten Stau des Urlaubs vor der Fähre nach Stavanger, am Sonntag Abend jedoch kein Wunder.


km 17947 Oanes Fährhafen (nach Lauvrik)

Fährkosten 85 NOK. Um 19:40 Weiterfahrt.


20:35 - 22:15 km 17988 Stavanger, Hafen

Gamle Stavanger

An den Strandkaien finden wir noch einen Parkplatz. Zunächst gehen wir zum im 11. Jahrhundert erbauten Dom, einem der wichtigsten norwegischen Sakralbauten des Mittelalters, der um diese Tageszeit leider nicht mehr zu besichtigen ist und von außen auch wegen der Renovierungsarbeiten etwas unscheinbar wirkt. Daneben der jetzt als Gymnasium genutzte Kongsgård, früher Königs- und Bischofsresidenz. Dann streifen wir durch den ältesten Teil der Stadt auf der Halbinsel Holmen vorbei an der Petri Kirke zum alten Wachturm Valbergtårnet, der mittlerweile eine Kunstgalerie beherbergt. Von hier aus haben die Kanonen freie Bahn zum Hafen, wie auch wir den Schiffsverkehr gut beobachten können. Michaela regt sich darüber auf, daß eine wohl verhungerte, in Verwesung begriffene Katze auf Video gebannt wird. Auf dem Weg zum Marktplatz (Torget) passieren wir viele gemütliche Bars und Gaststätten. Auf der anderen Seite des Hafens oberhalb der Anlegestelle einer ColorLine-Fähre mit Ziel Großbritannien liegt die Altstadt aus dem 18. bis 19. Jahrhundert. Die dicht an dicht am Hang stehenden, weiß getünchten Holzhäuser und die sauberen Kopfsteinwege strahlen Gemütlichkeit aus. Unterstrichen wird dies in der fortschreitenden Abenddämmerung durch das kontrastierend zum tiefblauen Himmel warme Licht der inzwischen elektrifizierten Gaslaternen. Der Photoapparat ist in seinem Element. Eine Szenerie, an die man sich erinnert. Durch die geschlossene Türe riskieren wir einen Blick in das einzige Konservenmuseum der Welt.




23:30 - 12:30 km 18089 E39, Rastplatz am Ortsschild Moi

Das Abendessen wird ein Festmahl. Es gibt köstlichen panierten Lachs, festes rosa Fleisch, konsistent wie Geflügel, dazu Reis und Bohnengemüse. Spülen und Duschen werden, obwohl dringend nötig, auf den nächsten Morgen verschoben.


Ab Auf Anfang Mo 10.08.98 - Tag 35

...

Wir schlafen von 1:30 bis 9:00, morgens weiterhin nur mäßiger Hochnebel, 12,7°C.

Frühstück - Spülen - Duschen - Weiter.


15:15 - 16:00 km 18217 Lindesnes

Lindesnes - Leuchtturm

Nun befinden wir uns 18 Tage nach unserem nördlichsten Punkt am Südende des norwegischen Festlandes, dem Kap Lindesnes. Eintritt für das Leuchtturmgelände 20 NOK pro Person. Anzusehen sind der alte, holzbefeuerte, und der neue Leuchtturm, welcher auch bestiegen werden darf. Die Befeuerungsanlage ist einzusehen. Der Felsen ist von Stollen aus dem 2. Weltkrieg durchzogen, die erforscht werden wollen.




18:00 - 19:15 km 18304 Kristiansand, an der Festung

Irgendwie schaffen wir es, über ein Wohngebiet im Norden ohne Benutzung von Mautstraßen in die Stadt zu kommen. Das neben dem Hafen gelegene Festungsgelände mit den Kanonen ist noch geöffnet, jedoch nicht sehr interessant. Stadteinwärts wenige Straßen weiter liegt der Domplatz mit alten Häusern und dem schönen Dom, der leider schon wieder abgeschlossen ist. Sollten wir vielleicht noch früher aufstehen, um unser Pensum zu schaffen?


20:30 - 20:50 km 18377 Arendal, vor dem Rathaus

Rathaus von Arendal

Das Rathaus von 1815 ist nach dem Stiftsgård in Trondheim das zweitgrößte Holzgebäude Norwegens. Auf der Mole vertreten wir uns etwas die Beine.




Dann wird wieder Nordkurs gesetzt. Über die Straßen 42, 41 und E134 geht’s landeinwärts. Hinter Svenes schießt ein Reh von rechts über die Wiese und ca. 15 m vor unserem Wagen im Tiefflug quer über die Straße. Einige Kilometer weiter schlendert eine kleine Katze langsam die Brücke entlang. Als sie uns hört bleibt sie stehen, dreht sich langsam um, und als sie unser inzwischen in Schleichfahrt bedrohlich nahe gekommenes WoMo sieht... - man glaubt nicht, wie schnell Katzen laufen können. Ca. 5 km vor Treungen kommt uns am linken Fahrbahnrand ein betrunkener junger Mann im Trainingsanzug entgegen, der sich mit einer Hand an einer Bierdose festhält. Er benötigt die gesamte Straße, sticht dann im rechten Winkel von der Straße in die Büsche. Nach einer schwindelerregenden Kehrtwende läuft er fast in die Seite unseres inzwischen stehenden Fahrzeugs - bei den Bierpreisen muß er Millionär (gewesen) sein.


23:15 km 18412 Auf der Straße 41 bei Brunkeberg

Eine Elchkuh steht zunächst links im Gebüsch, quert dann in wenigen Metern Abstand gemächlich die Straße und verschwindet im Dickicht, wieder zu schnell für ein Photo. Der Apparat bleibt bei der Weiterfahrt mit Teleobjektiv und Blitz aufgerüstet im Anschlag, leider vergebens.


Ab Auf Anfang Di 11.08.98 - Tag 36

0:50 - 9:50 km 18596 An der E134 hinter Stivi rechts in einer sandigen Einfahrt

Unser Nachtlagerplatz. Wir gehen gleich ins Bett. Um 8:45 stehen wir auf. Strahlend blauer Himmel, 14,0°C. Nach dem Frühstück rasch abspülen und Logbuch schreiben. Nach der Viecherei der letzten Nacht ist heute Stabkirchentag.


9:55 - 11:10 km 18597 Heddal, Stabkirche

Stabkirche von Heddal

Die wohl schönste (und größte) noch existierende Stabkirche (um 1250) sehen wir in den satten Farben der klaren Morgenluft. Sie wurde im 19. Jahrhundert und von 1952 bis 1954 restauriert bzw. umgebaut, wobei nur noch 25% des Ursprungsmaterials belassen sind. Leider ist die Südseite zur Zeit eingeschalt. Eintritt 25 NOK einschließlich der im Keller der Pfarrscheune untergebrachten Ausstellung über die Kirche. Öffnungszeit 9:00 - 19:00.

Stabkirchen erhielten ihren Namen durch ihre typische Holzkonstruktion. Im Gegensatz zur horizontalen Blockbauweise werden sie durch vertikal orientierte, zumeist in den Boden eingelassene Pflöcke ("Stäbe") getragen. Sie zeichnen sich zudem dadurch aus, daß keine Metallteile, sondern nur Holznägel verwendet wurden. Weiterführende Informationen (leider vorwiegend in norwegischer Sprache) sowie Bilder norwegischer Stabkirchen des Mittelalters sind bei Jørgen Jørgensen zu finden.




12:45 - 13:15 km 18691 Rollag, Stavkirke

Eintritt à 20 NOK. Wir erhalten von einem Mädchen in englischer Sprache Erläuterungen über die Geschichte der Kirche.


13:50 - 14:05 km 18719 Nore, Stavkirke

Wir sehen nur kurz von außen hinein. Die 30 NOK / Person (!) sparen wir uns.


14:45 - 15:05 Uvdal, Stavkirke

Stabkirche von Uvdal

Stabkirche von Uvdal - Innenraum

Eintritt 30 NOK / Person. Endlich wieder eine fahrerische Herausforderung, sich während der laufenden Straßenarbeiten durch tiefen Sand zu der am Berg stehenden Kirche hochzuwühlen. Nach wenigen Anläufen schaffen wir es bis zu einer Bauernhofeinfahrt fast ganz oben.




Für einen Halt im bekannten Wintersportort Geilo haben wir keine Zeit. Von Süden in das Tal hinab geht es weiter nach Osten.


16:55 - 17:00 km 18840 Torpo, Stavkirke

Die Kirche ist recht schlicht, den Eintritt von 25 NOK pro Person sparen wir.

Dann befahren wir die Straße 52 nach Borgund.


18:35 - 19:25 km 18943 Borgund, Stavkirke

Stabkirche von Borgund - Innenraum

Stabkirche von Borgund - Altarbild

Stabkirche von Borgund

Die bekannte, ca. 1150 erbaute Stabkirche ist sehr schön konstruiert, aber viel kleiner als wir sie uns vorgestellt haben. 100 NOK Eintritt erscheinen uns maßlos überteuert, zumal die Kirche von der Straße aus gut zu sehen ist und sich im Inneren abgesehen von einem Altarbild (frühes 17. Jh.), einer schlichten Kanzel (16. Jh.) und einem in der Ecke stehenden Taufstein (?) nichts befindet. Die Holzkonstruktion läßt sich von innen allerdings weit besser studieren. In für eine Stabkirche typischer Weise wurden zum Bau keine Metallnägel verwendet. Das Video- und Photographieren ist (eigentlich) verboten, der Kauf von Ansichtskarten wird empfohlen. Ein junger Mann wacht mit einer großen MagLite bewaffnet über die Einhaltung der Regeln, sehr einschüchternd.

Nach Verlassen des Geländes sehen wir die Tafeln an der Eingrenzungsmauer, welche auf hohe Strafen für das Bepinkeln der Mauer hinweisen ("Urinierung verboten · maximum strafe NOK 1500,-").




20:05 - 20:40 km 18982 Fodnes, Fährhafen (nach Mannheller)

163 NOK (!) (Fahrzeug < 6 m 138 NOK, jede Person 25 NOK). Fahrt von 20:30 bis 20:40.


21:00 - 21:10 km 18996 Kaupanger, Stabkirche

Von außen schlichte Kirche aus dem 13. Jahrhundert, geschlossen.

Nun machen wir uns auf zum Nigardsbre, zunächst über die Straße 55, dann die 604.


22:35 - 9:15 km 19071 Straße 604 gegenüber der Abzweigung zum Nigardsbre

Der Wagen paßt gerade noch neben eine private Einfahrt. Wir genießen den prächtigen Blick auf den Gletscher und das haubenförmig gestaltete Gletschermuseum. Sowohl auf dessen Parkplatz als auch von hier ab bis zum noch 5 km entfernten, über eine Mautstraße (PKW 20 NOK) erreichbaren Gletscher besteht Campingverbot. Zum Abendessen bereiten wir uns Nudeln mit Tomatensauce. Wir schlafen von 0:00 bis 8:00.


Ab Auf Anfang Mi 12.08.98 - Tag 37

9:25 - 11:50 km 19074 Nigardsbre, Parkplatz

Nigardsbre - Gletschertor

Der Fußmarsch mit kleinen Klettereinlagen führt am Gletschersee entlang zum Eis, welches wir nach ca. ½ Stunde erreichen. Festes Schuhwerk ist empfohlen. Man könnte sich aber auch mit einem Boot übersetzen lassen. Über den reißenden Gletscherbach ist eine Hängebrücke gespannt. Der Gletscher ist imposanter als der Brinksdalbre, insbesondere das große Gletschertor, dem man wegen der Gefahr von Abbrüchen besser nicht zu nahe kommt, beeindruckt. Das schöne Wetter tut ein übriges.




12:35 km 19111 Gaupne

Wir sind wieder auf der Straße 55. Nun erklimmen wir das Sognefjell. Ab Skjolden am Ende des Lusterfjord geht’s steil bergauf.


13:30 km 19156

Kurze Pause vor dem Bergpanorama unterhalb der Paßhöhe.



13:35 km 19158

1200 m Höhe - wir steigen weiter, immer die Kühlmitteltemperaturanzeige im Augenwinkel.



13:40 km 19161

1300 m ...


13:50 km 19167 Oben (?) am Sognefjell

Laut Baedeker liegt der Paß auf 1400 m Höhe, nur wo? Leider sehen wir kein Auskunft gebendes Schild. Wir halten an zur Photosession. Bedeckter Himmel. Der Wind läßt einen nach dem raschen Klimawechsel die 12,3°C im Hochgebirge noch kälter empfinden. Im Süden stehen hier im Jotunheimen (Heim der Riesen) hinter mehreren Seen gletscherbedeckt die höchsten Berge Skandinaviens, der Galdhøppingen (2469 m ü.d.M.) und links davon der Glittertind (2452 m ü.d.M.). Auch bei der Weiterfahrt halten wir noch mehrfach an und bestaunen das Panorama.


14:45 - 14:50 km 19197 Elveseter, Saga-Säule

Die 33 m hohe Saga-Säule, die wichtige Ereignisse der norwegischen Historie darstellt, betrachten wir vom Straßenrand. Für eine Besichtigung des Bauernhofs ist keine Zeit. 2 später gekommene WoMos stellen sich hinter uns und fahren ebenfalls nicht auf den gebührenpflichtigen Parkplatz.


15:15 - 16:30 km 19221 Lom

Stabkirche von Lom

Zunächst steuern wir das Einkaufscenter an. Für 59 NOK kaufen wir Tyttebaer-Marmelade (Preiselbeere), Butter und Brot. Dann geht’s nach dem Tanken auf den Parkplatz der schönen Stabkirche. Auch der Innenraum ist gut ausgestattet und beherbergt die meisten Bilder aller von uns gesehenen Kirchen Norwegens. Zufälligerweise findet eine sehr fundierte deutsche Führung statt, der wir uns anschließen. Photo- und Videographieren sind im Inneren wieder einmal eigentlich nicht erlaubt. Eintritt 25 NOK/Person, beim Gebotenen akzeptabel.




18:05 - ca. 18:30 Dalsnibba

Dalsnibba - Blick auf Geiranger

Maut 40 NOK. Eine feste Schotterpiste führt die Serpentinen hoch zum bekanntesten Aussichtspunkt auf den 1500 m tiefer liegenden Geirangerfjord. Anders als auf den einschlägigen Photos zeigt sich dieser heute nur bei bedecktem Himmel, 10,5°C. Ein Kreuzfahrtschiff legt gerade ab.




19:10 - 19:20 km 19328 Aussichtsparkplatz über Geiranger

Bei der Abfahrt nach Geiranger machen wir nochmals Halt. Steil unter uns verläuft eine wasserdurchflossene schmale Schlucht zum Fjord.


19:30 - 19:45 km 19328 Geiranger

Der Ort selbst, sofern man überhaupt von einem solchen sprechen kann, klebt am Hang. Ert besteht überwiegend aus vielen, wohl sehr teuren exklusiven Hotels. Wir parken unten am Hafen am Eingang einer kurzen Gasse mit Souvenirläden. Wäre nicht der Trubel, könnte man hier im Talkessel trübsinnig werden. Lohnenswert ist wohl nur der Blick von oben auf Geiranger.


20:00 - 21:15 km 19336 Über Geiranger

Blick auf Geiranger von Nord-West

Auf der Straße 63 machen wir nochmals gute Höhenmeter, unterbrochen durch einen letzten Blick in den Geirangerfjord. Über Geiranger der Dalsnibba.




20:35 - 21:30 km 19355 Eidsdal, Fährhafen (nach Linge)

Kosten 69 NOK (bis 6 m) + 16 NOK (2. Erwachsener), zusammen 85 NOK. Die Fähre legt erst relativ spät ab.


22:30 - 9:15 km 19390 Vor den Trollstigveien

Wir sind wieder im Gebirge. Auf der Suche nach einer geeigneten Wasserstelle finden wir vor einer kleinen Brücke links der Straße einen recht windigen Übernachtungsplatz mit fließendem Wasser (leider nur kalt). Der Frischwassertank wird gereinigt und gefüllt. Einfaches Abendessen mit Brot. Nach den Null-Uhr-Nachrichten vom DLF, der hier im Süden einigermaßen zu empfangen ist, legen wir uns schlafen. So endet der Tag der Höhenunterschiede.


Ab Auf Anfang Do 13.08.98 - Tag 38

...

Um 8:15 stehen wir auf. Es ist bewölkt, zeitweise scheint die Sonne auf die Felsen, 13,1°C.


9:30 - 10:05 km 19397 Trollstigen, "Utsikten" Aussichtspunkt

Trolle

Wir haben Glück, daß die ausgelassene Troll-Meute, auf die wir hier oben treffen, nicht feindselig gestimmt ist. Ihre Frauen, die Tussis, sind wohl zuhause geblieben.




Trollstigen

Trollstigen - Stigfoss bru

Fahrerisch ist die vor uns liegende Strecke keine Herausforderung, das Straßengefälle ist mit max. 10% ausgewiesen. Der Ausblick den steilen Abhang hinunter nach Norden ins grüne Tal von einer über Treppen erreichbaren Aussichtsplattform lohnt aber. Wir halten bei der Abfahrt mehrfach an, wobei insbesondere an der Stigfoss bru ein großes Gedränge herrscht. Unten angekommen, biegen wir nach unserer zweiten Durchquerung von Fjordnorwegen nach rechts auf die im Romsdalen wieder nach Südosten führende E136. Eine großartige Landschaft zieht an uns vorüber.




11:15 - 11:30 km 19448 Rauma-Schlucht hinter Verma

Das Wetter ist jetzt sonnig. Es herrscht jedoch ein stärkerer Südwind.


Bis ins Skicenter Bjorli folgt ein Wasserfall dem anderen. Ab hier regnet es wieder. Über die Wasserscheide hinaus schließt sich das Gudbrandsdal mit dem Fluß Lågen an.


14:10 - 14:55 km 19619 Ringebu, Stavkyrkje

Stabkirche von Ringebu

Geöffnet 9:00 - 18:00, Eintritt 30 NOK/Person. Auch der Innenraum dieser um 1200 erbauten Kirche ist schön ausgestattet. Es riecht noch nach frischem Teer, der zur Konservierung des Holzes benutzt wird. Die häufigste Frage: Warum ist der im 17. Jahrhundert dazugebaute Glockenturm rot? Dies sei damals die billigste Farbe gewesen.




15:45 - 16:40 km 19680 Lillehammer, Håkon-Halle

Håkon-Halle Lillehammer

Zunächst parken wir im Olympiagelände an der Håkon-Halle. Dann fahren wir zum 2 km entfernten Skisprungstadion. Im Ort versuchen wir den Auftrag zu erfüllen, die Tyttebaer-Marmelade einer bestimmten Marke für zu Hause zu besorgen.




17:50 km 19734 Gjøvik

Bei unserer Ankunft in Gjøvik beobachten wir zufällig den gerade ablegenden ältesten noch in Betrieb befindlichen Raddampfer der Welt, nach dem wir schon während unserer Fahrt entlang des Westufers des langgestreckten Mjøsa-Sees Ausschau hielten. Leider ist die Olympische Eishockey-Halle, die größte öffentlich zugängliche Felsenhalle der Welt, wegen einer Veranstaltung bereits ab 16:00 geschlossen. Öffnungszeit üblicherweise bis 18:00, wie uns die Dame an der Information mitteilt. Nach vergeblichem Suchen kaufen wir in der Stadt dann Tyttebaer-Marmelade eines anderen Herstellers, die anschließend im Doppelboden verschwindet.


Von der E4 queren wir über kleinere Straßen zur E16, Ziel Holmenkollen nördlich über Oslo. Bei der umsichtigen und gemütlichen Fahrweise der Skandinavier ist es kein Wunder, daß wir erst hier den ersten Verkehrsunfall unserer Reise sehen.


20:10 km 19853 Oslo, Mautstelle an der E16

12 NOK für PKWs und WoMos, 25 NOK für LKWs. Wir sind viel Kleingeld (14 Münzen) losgeworden.

Nach Abgabe weiterer 12 NOK für die Osloer Innenstadt (und Erhalt 8 einzelner NOK als Wechselgeld) müssen wir diese bei unserem außerhalb gelegenen Ziel leider nach kurzer Fahrt wieder verlassen.


21:10 - ca. 21:30 km 19893 Holmenkollen

Der Schanzenbereich wird gerade um einen Stadiumstrakt für Langläufer erweitert. Wir fahren den Berg weiter nach oben.


21:40 - 23:25 km 19896 Volksenkollen

Oslo Volksenkollen

Wir wissen nicht genau, wo wir sind, aber wir haben in der Abenddämmerung eine hervorragende Aussicht auf Oslo und den Flughafen. Die Unruhe vor der Heimfahrt steigt.

Bei der Abfahrt ins Zentrum von Oslo löhnen wir erneut die magischen 12 NOK. Jetzt ist das Kleingeld wieder weg. Wie wäre es denn mit der Ausgabe von Tageskarten?




Ab Auf Anfang Fr 14.08.98 - Tag 39

...

Um 1:45 passieren wir die nur schwer auszumachende norwegisch-schwedische Grenze. Keine Kontrolle. Der Kilometerzähler zeigt 20024 an.


2:05 - 9:25 km 20032 Rastplatz Nordby Köpcenter

Akuter Spritmangel hemmt unseren Vorwärtsdrang. Mit den letzten Tropfen erreichen wir den Übernachtungsplatz neben einer Tankstelle. Wir schlafen von 2:15 bis 8:15. Tanken und Gang zur Toilette, dann Weiterfahrt. Der Himmel ist überwiegend bedeckt.


Kaum sind wir in Schweden, schon werden die Straßen breiter. Michaela bemerkt, es sei ja auch das Land breiter. Nach Süden hin wird es immer sonniger. Leider haben wir keine Zeit mehr für Göteborg. Insbesondere das Hasselblad Center mit seiner Photoausstellung hätte interessiert.


15:25 km 20449 Helsingborg Fährhafen (nach Helsingør)

Abfahrt 16:15, um 16:45 verlassen wir die Fähre auf dänischer Seite.


18:20 km 20543 Autobahnrastplatz 10 km vor Ringsted

5 Minuten Pinkelpause. Der Himmel ist seit kurzem wieder bedeckt.


19:30 ca. km 20610 Mautstelle Großer Belt


20:25 km 20807 Dänisch-Deutsche Grenze


23:20 - 0:35 km 20863 Raststätte Hüttener Berge

Das Wohnmobil Auf Anfang Sa 15.08.98 - Tag 40

2:40 - 9:00 km 21024 Raststätte Brunautal

Schön langsam wird’s Zeit zum Schlafen. Wir verbringen hier den Rest der Nacht bei relativ lauter Umgebung. Um 8:15 wird aufgestanden. Hoffentlich sind die Staus heute nicht zu lang. Dann sichten wir auf einem Motorrad den ersten Stauberater.


11:25 - 11:40 km 21214 Northeim

Zum Tanken verlassen wir die Autobahn. Am Ortsausgang Richtung Moringen legen wir ein kurzes Päuschen ein. Bisher gab es nur Stau in der Gegenrichtung (bis 40 km!). In Höckeheim sehen wir den Diesel nochmals um 3 Pfennige billiger, Pech.


Nächster Tankstop bei ESSO westlich der Ausfahrt Fulda Stadtmitte.


Punkt 14:00 km 21404 Landesgrenze

Der Freistaat Bayern hat uns wieder.


20:10 km 21868 Marwang

Wir sind zurück in der von mehr als 2 m hohem Unkraut überwucherten Heimat.


Anfang Das Wohnmobil


Copyright © Christian Danner, 1999.


Homepage: www.danner-net.de
EMail: skand98@danner-net.de